Der Finanzmarkt hat ein neues Diskussionsthema: immer häufiger ist von Crowdfunding in Immobilien die Rede. „Die Crowd ist scharf auf Immobilien“ titelte beispielsweise die FAZ, von „Großer Rendite für kleines Geld - aber mit Risikoaufschlag“ sprach der Tagesspiegel.
Trotzdem ist Crowdfunding als Anlageklasse noch jung, und bei vielen Anlegern besteht Erklärungsbedarf: Wie funktioniert diese Geldanlageform genau? Warum nutzen Projektentwickler nicht einfach Banken zur Immobilienfinanzierung? Und welches Risiko besteht für Investoren? Die wichtigsten Antworten und Fakten finden sich hier.
“Crowdfunding" oder “Schwarmfinanzierung" ist eine Form der Projektfinanzierung, die auf einem einfachen Prinzip beruht: Ein “Schwarm" von Einzelpersonen legt kleine Beträge zusammen, um ein großes Projekt zu finanzieren. Obwohl der Begriff selbst kaum älter als ein Jahrzehnt ist, ist es die Grundidee dahinter nicht. Historische Beispiele reichen hunderte Jahre zurück.
Beispielsweise ins Jahr 1885, als die Stadt New York vor einem peinlichen Problem stand. Als Geschenk an das amerikanische Volk hatten die Franzosen ihr ein ganz besonderes Monument angeboten: die Freiheitsstatue. Die Stadt fühlte sich geehrt, konnte aufgrund eines Börsenkrachs aber weder ein Sockel noch den Aufbau der Statue bezahlen.
Die rettende Idee kam vom Zeitungsmagnaten Joseph Pulitzer, der in seiner “New York World" alle Bürger der Stadt zum Spenden aufrief. Obwohl die meisten nicht viel entbehren konnten, funktionierte es: in 5 Monaten kamen rund 10.000 Dollar von über 160.000 Sponsoren zusammen. Einen ähnlichen Weg nutzte auch Mozart, als er 3 Konzerte in Wien vorfinanzierte und allen Spendern ein Notenmanuskript der Konzerte versprach.
Seinen wirklichen Aufstieg erlebte Crowdfunding jedoch erst im Zeitalter des Internets. Plötzlich konnten Millionen Menschen mit wenig Aufwand erreicht werden - und Kreative aus verschiedensten Disziplinen nutzen diese Reichweite, um finanzielle Mittel für Ihre Projekte zu sammeln. Als Gegenleistung boten sie meist kleine “Dankeschöns" mit ideellem Charakter, wie beispielsweise eine namentliche Erwähnung. Bald entstanden die ersten Online-Plattformen, die den Crowdfunding-Prozess professionalisierten.
Es dauerte nicht lange, bis findige Unternehmer das Prinzip der “Schwarmfinanzierung" auf den Investmentbereich übertrugen. Statt kreativer Projekte boten sie den Geldgebern die Möglichkeit, sich an Geldanlagen mit handfesten Renditechancen zu beteiligen - beispielsweise in Form von Risikokapital für junge Unternehmen.
Diese Form des Crowdfundings, bei dem die Investoren einen monetären Gewinn erwarten, wird auch häufig als “Crowdinvesting" oder “Equity-based Crowdfunding" bezeichnet.
Seit einigen Jahren konzentriert sich die Crowdinvesting-Branche jedoch auf ein neues Thema, das rapide an Bedeutung gewinnt: Immobilienprojekte.
Der Crowdfunding-Ansatz für Immobilieninvestitionen mag neu und modern scheinen, doch im Grunde bietet es Investoren es eine konservative Anlagemöglichkeit: Baudarlehen.
In Niedrigzinszeiten boomt der Immobilienmarkt und bietet zahlreiche Chancen für Projektentwickler. Gleichzeitig benötigen diese mehr Kapital, da die Grundstücks- und Baudienstleistungskosten steigen. Die höheren Kosten einfach mit größeren Bankdarlehen zu finanzieren, ist meist nicht möglich. Aufgrund regulatorischer Vorgaben finanzieren Banken die meisten Immobilienprojekte nur teilweise.
Ein Dilemma für die Bauträger: Um Bankfinanzierungen zu erhalten, müssen Sie hohe Eigenkapitalsummen einsetzen. Wenn sie zu viel Eigenkapital in einem Projekt binden, verlieren Sie jedoch einen essentiellen Vorteil gegenüber Mitbewerbern: Liquidität. Um zu expandieren, müssen Sie schnell das Kapital für Grundstücksauktionen und Projektangebote aufbringen können. Als Ausweg greifen viele Firmen auf sogenannte “Mezzanine-Darlehen" von Drittparteien zurück, die von der Bank zum Eigenkapital gezählt werden.
Kleinanleger dagegen würden gerne in den Immobilienmarkt investieren, haben aber nur begrenzte Möglichkeiten. Wer wirklich profitieren will, muss direkt in Bauprojekte oder Immobilien an Wachstumsstandorten anlegen. Dafür braucht man jedoch fünf- bis sechsstellige Summen, die nur wenige Privatanleger haben. Crowdinvesting-Plattformen lösen dieses Problem: Sie bündeln kleine Beträge von vielen Investoren, um genug Kapital für ein renditestarken Mezzanine-Darlehen zu sammeln.
Dieser Prozess wird projektbezogen abgewickelt. Die Investoren bekommen konkrete Bauvorhaben präsentiert und und können selbst entscheiden, in was für eine Immobilie sie investieren möchten. Dieser Prozess funktioniert wie folgt:
Projektentwickler kontaktieren die Crowdinvesting-Plattform mit Projektvorschlägen oder die Plattform spricht proaktiv Baufirmen an.
Die Crowdinvesting-Plattform fordert Unterlagen zum Projekt und zum Projektentwickler an, wie beispielweise Kostenkalkulationen und Genehmigungsunterlagen. Basierend darauf entscheidet sie, welche Projekte zum Crowdinvesting angeboten werden. Wie strikt dieser Aufwahlprozess ist, variiert von Plattform zu Plattform.
Die Crowdinvesting-Plattform präsentiert das Projekt auf Ihrer Homepage und sammelt Investitionen von Anlegern. Zusätzlich betreibt Sie Werbung auf verschiedenen Kanälen, um möglichst viele potenzielle Investoren aufmerksam zu machen. Der dadurch entstehende Werbeeffekte ist häufig genau so interessant für Projektentwickler wie das zusätzliche Kapital.
Der Projektentwickler erhält das gesammelte Geld als Nachrangdarlehen und setzt damit das Projekt um.
Sobald das Projekt erfolgreich abgeschlossen ist, erhalten die Anleger ihr Investment mit den angegebenen Zinsen zurückgezahlt.
Warum Crowdinvesting in Immobilien aktuell so boomt, ist nicht schwer nachzuvollziehen. Insbesondere in Niedrigzinszeiten bietet es mehrere Vorteile, die nicht nur für Kleinanleger interessant sind:
In der Finanzwelt gibt es die Regel: “Eigenkapital ist teurer als Fremdkapital". Für Projektentwickler lohnt es sich aus den oben dargestellten Gründen generell, eine Zweitfinanzierung aufzunehmen, statt viel Eigenkapital in einem Projekt zu binden.
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Das Crowd-Modell zur Immobilienfinanzierung bietet hier mehrere Vorteile, die klassische Großanleger nicht haben:
Beim Immobilien-Crowdfunding wird das gesammelte Kapital meist als ein sogenanntes „Mezzanine-Darlehen“ oder „Nachrangdarlehen“ vergeben. Nur so kann der Projektentwickler einen Teil des Eigenkapitals, das eine Bank bei der Kreditvergabe fordert, ersetzen.
Der Begriff “Mezzanine" bezeichnet in der Architektur ein Zwischengeschoss und leitet sich von der Rangfolge her, in der die Geldgeber im Insolvenzfall bedient werden. Falls der Projektentwickler zahlungsunfähig wird, wird aus der vorhandenen Insolvenzmasse zunächst die Bank bedient. Wenn danach Geld übrig bleibt, erhalten die Anleger Ihre Ansprüche ausgezahlt. Als letztes darf der Projektentwickler das Eigenkapital abziehen, das er in das Projekt investiert hat.
Da das Kapital der Crowdanleger als nachrangiges Darlehen vergeben wird, ist die Rückzahlung nicht garantiert. Falls ein Projektentwickler insolvent geht und die Insolvenzmasse nur für die Forderungen der Bank genügt, können Anleger ihre Ansprüche verlieren. Eine Haftung oder Nachschusspflicht besteht jedoch nicht, sodass maximal der Verlust der eingesetzten Investitionssumme droht. Es kam bisher zu einem Ausfall auf dem deutschsprachigen Crowdinvesting-Markt, bei rund 375 finanzierten Projekten (Stand: April 2019) .
Zusätzlich sollte jeder Anleger sich bewusst sein, dass sein Kapital für die Laufzeit eines Projektes gebunden bleibt. Falls er vor dem Laufzeitende Geld braucht, kann er nicht vorzeitig aussteigen.
Wir haben eine Reihe von Artikeln veröffentlicht, die Anlegern beim Vergleich von Immobilienprojekten helfen.
An diesem Punkt sollte klar sein: Crowdinvesting in Immobilienprojekte ist eine ernsthafte Geldanlagemöglichkeit, die sich gut als renditestarker Posten in einem Portfolio eignet.
Dementsprechend entdecken es immer mehr Anleger für sich. Seit 2012 die ersten Projekte in Deutschland angeboten wurden, haben sich die Anlagevolumina fast jedes Jahr verdoppelt. Eine Datenbank mit einer Übersicht aller deutschen Projekte und deren Status findet sich hier.
Aber wer sind die Investoren genau? Wir bei zinsbaustein.de haben 228 unserer Anleger befragt und herausgefunden, dass es sich größtenteils um Personen im fortgeschrittenen Alter handelt, die bereits viel Erfahrung mit dem Thema Geldanlage gesammelt haben.
46,5 | 88% | 61% |
Jahre Durchschnittsalter | sind männlich | haben mehr als 10 Jahre Anlageerfahrung |
Fast kein Anleger investiert ausschließlich in Immobilien-Crowdinvesting. Meistens wird es als ein Posten in einem gestreuten Portfolio genutzt. Unsere Anleger gaben an, bereits Erfahrung mit folgenden Anlageklassen gesammelt zu haben:
Im Hinblick auf den sozialen Stand deutet sich an, dass die meisten Investoren aus gehobenen sozialen Schichten stammen. 70% gaben an, Akademiker zu sein.
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Unser Mehrwert: Jedes Projekt durchläuft einen strikten Selektionsprozess, bei dem alle relevanten Dokumente von Experten begutachtet werden. Unser Team besitzt über 40 Jahre Immobilienerfahrung und kann so die Projekte auswählen, die erstklassige Erfolgsaussichten besitzen. Außerdem kooperieren wir mit unserem Gesellschafter, dem seit 30 Jahren erfolgreichen Bauträger sontowski & partner, der uns mit hochspezifischen Detailwissen zu allen Immobilienarten unterstützt.
Die Mehrzahl aller eingehenden Vorschläge lehnen wir ab, weil Sie nicht unseren Qualitätsstandards entsprechen.
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