Artikel zu finanziellen Themen verweisen häufig auf das „magische Dreieck der Geldanlage“. Was ist es und was bedeutet es für Kapitalanleger*Innen? Erfahren Sie die wichtigsten Informationen in wenigen Minuten.
Als „magisches Dreieck der Geldanlage“ wird eine Faustformel bezeichnet, die das Verhältnis der drei erstrebenswerten Faktoren „Rendite“, „Sicherheit“ und „Liquidität“ (Verfügbarkeit) bei Kapitalanlagen beschreibt.
Ihre Kernaussage ist: Jede Kapitalanlage erfordert Kompromisse, denn es können nie alle Faktoren gleichzeitig realisiert werden.
In der Regel wird die Faustformel über ein Dreieck visualisiert. Seine Eckpunkte sind eben jene Faktoren, die bei einer Geldanlage als erstrebenswert gelten:
Visualisierung des „magischen Dreiecks der Geldanlage“
Die „Rendite“ beschreibt das Verhältnis des jährlichen Ertrages in Bezug auf den Kapitaleinsatz. Eine Rendite von 4 % p.a. bedeutet beispielsweise, dass Sie auf die Laufzeit hochgerechnet durchschnittlich 4 % Ihres eingesetzten Kapitals pro Jahr (per anno: p.a.) erhalten.
Die Rendite kann durch Zins- oder Dividendenerträge, aber auch mögliche Wertsteigerungen eines Sachwerts oder Wertpapiers entstehen.
Bei einigen Anlagen ist die Rendite fest vereinbart, bei anderen schwankt sie in Abhängigkeit von diversen Faktoren. Generell gilt jedoch: Es besteht immer die Möglichkeit, dass durch unvorhergesehene Umstände eine versprochene Rendite nicht erreicht werden kann.
Richtiger ist es deshalb, im Vergleichskontext von „Renditechancen“ zu sprechen – denn die tatsächliche Rendite einer Kapitalanlage kann immer erst im Rückblick bestimmt werden.
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Die „Sicherheit“ einer Kapitalanlage bezeichnet die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Ihre Einlagensumme zurückerhalten. Sie ist die Kehrseite des Risikos einer Kapitalanlage.
In der Praxis haben alle Geldanlagen Verlustrisiken, denn selbst Banken und Staaten können in die Insolvenz geraten. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Verlusten oder gar Ausfällen kommt, variiert jedoch stark zwischen einzelnen Anlageformen, weshalb bestimmte Geldanlagen als „sicher“ gelten.
Das Risiko einer Anlage besteht aus zwei Komponenten: Der Eintrittswahrscheinlichkeit und der möglichen Schadenshöhe.
Dass beispielweise ein Aktienportfolio phasenweise an Wert verliert, ist wahrscheinlich. Deshalb gelten Aktien generell als riskant. Ist das Portfolio breit gestreut, kommt es dabei in der Regel nicht zum Totalverlust und historisch gesehen haben sich Verluste langfristig ausgeglichen. Somit ist die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos hoch, aber die mögliche Schadenshöhe bei entsprechender Risikostreuung begrenzt.
Im Falle einer Krise des Bankensystems ist es möglich, dass Sie Ihre Bankeinlagen durch eine Welle von Bankinsolvenzen komplett verlieren und die derzeitigen Einlagensicherungssysteme die Verluste nicht mehr kompensieren können. Die potenzielle Schadenshöhe ist also hoch, die Eintrittswahrscheinlichkeit wird jedoch generell als so gering angesehen, dass Tages- und Festgeld als „sicher“ gelten.
Der Begriff „Liquidität“ bezeichnet die Verfügbarkeit der eingesetzten Anlagesumme.
Wie lange müssen Sie warten, um Zugriff auf Ihre Einlage zu erhalten? Können Sie diese gegebenenfalls bereits vor Laufzeitende veräußern und wenn ja, wie aufwändig ist das? Gibt es einen ausreichend großen Markt für die Veräußerung der Anlage oder müssen Sie als Verkäufer*In mit Abschlägen rechnen, weil es generell wenig Nachfrage nach der besagten Anlageform gibt?
Je schneller, einfacher und bequemer Sie eine Anlage auflösen oder veräußern können, desto liquider ist sie.
Die Faustregel hinter dem Dreieck besagt: Die drei Faktoren stehen bei der Geldanlage im Spannungsverhältnis zueinander. Wenn Sie besonderen Wert auf einen Faktor legen, müssen Sie Abstriche bei den beiden anderen Faktoren hinnehmen.
In der Praxis zeigt sich das beispielsweise wie folgt:
Insbesondere die Rendite und die Sicherheit einer Anlage stehen im Spannungsverhältnis zueinander, denn eine hohe Rendite ist meist eine Prämie für das Risiko, das Sie als Anleger*In tragen (Achtung: der Umkehrschluss gilt nicht notwendigerweise – von einer geringen Rendite lässt sich nicht auf eine hohe Sicherheit schließen).
Was aber ist mit Produkten, die eine hohe Sicherheit, ständige Liquidität und erstklassige Renditen versprechen?
Die Geschichte hat wiederholt gezeigt: derartige Angebote sind potenziell suspekt. Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass die Risiken nicht ausreichend dargestellt werden.
Beispiel: Container-Investments besitzen kurze Laufzeiten, guten Renditen und wurden lange Zeit als „sichere Anlage“ beworben. Über Jahrzehnte funktionierten sie verlässlich, doch kam es nach der Finanzkrise zu den Insolvenzen mehrerer Emissionshäuser, bei denen die Anleger*Innen merkliche Verluste hinnehmen mussten.
Viele der Betroffenen waren enttäuscht, weil sie unzureichend über die Risiken aufgeklärt wurden und den „weißen Westen“ der Anbieter vertrauten.
Das Fazit aus den oberen Betrachtungen: Eine Geldanlage erfordert immer Kompromisse. Ein Hilfsmittel, um konstruktiv mit dieser Beschränkung umzugehen, sind „Anlageziele“.
Die folgende Tabelle enthält eine Einschätzung der gängigsten Anlageformen und ihrer Position im „magischen Dreieck“.
Wichtig ist: die Ausprägung der Faktoren variiert auch innerhalb einer Anlageform.
Beispielsweise haben Aktien in „exotischen“ Wachstumsbranchen (Biotechnologie, Cannabis-Anbau etc.) die Chancen auf sehr hohe Gewinne, doch auch ein entsprechendes Risiko. Die Wahrscheinlichkeit, dass viele Unternehmen den hohen Erwartungen nicht gerecht werden, ist hoch. Die Aktien großer Konzerne haben dagegen ein überschaubares Ausfallrisiko, aber auch nicht die Chance auf massive Gewinne.
Anlageform |
Renditechancen |
Sicherheit |
Liquidität |
Festgeld | Gering |
Hoch |
Niedrig-Mittel |
Tagesgeld |
Sehr Gering |
Hoch | Hoch |
Aktien | Hoch |
Mittel | Mittel-Hoch |
Unternehmens- anleihen |
Gering |
Mittel-Hoch | Mittel-Niedrig |
Staatsanleihen | Sehr Gering-Mittel |
Mittel-Hoch | Mittel-Niedrig |
Geschlossene Beteiligungen | Mittel-Hoch |
Niedrig-Mittel | Niedrig |
Anlageimmobilien | Mittel |
Mittel-Hoch | Niedrig |
Immobilien-Crowdinvesting | Mittel-Hoch |
Niedrig-Mittel | Niedrig-Mittel |
Crowdinvesting in erneuerbare Energien | Hoch |
Niedrig | Niedrig-Mittel |
Crowdlending | Mittel-Hoch |
Niedrig-Mittel | Niedrig-Mittel |
Physisches Gold | Niedrig |
Mittel-Hoch | Mittel-Hoch |
Kryptowährungen | Sehr hoch |
Sehr niedrig (Ein Investment in die Wertentwicklung von Kryptowährungen ist rein spekulativ und hängt von vielen schwer zu prognostizierenden Faktoren ab) | Hoch |
Sammlerobjekte (Oldtimer, Whiskey etc.) | Hoch-Sehr hoch |
Sehr niedrig (Ob ein Objekt wirklich „Sammlerwert“ entwickelt, ist schwer prognostizierbar) | Niedrig |
Auch währendder Corona-Krise behielt die klassische Faustregel ihre Gültigkeit. In mancherleiHinsicht verschärften sich Ihre Implikationen sogar noch. In(vorübergehende) Schieflagen gerieten vor allem „renditestarke“ Investments (bspw.Aktienund Hochzinsanleihen),während als „defensiv“ geltende Investments (bspw. Festgeldoder Wohnimmobilien) bislang wenig betroffen waren.
Nach einerersten „Schockstarre“ setzte ein erhöhtes Interesse an relativ „sicheren“Anlagen ein, so dass deren Renditen weiter sanken (Beispiel: Staatsanleihen).
In erster Linie hat die Corona-Krise zahlreiche Unsicherheiten geschaffen. Wer in einer derartigen Situation investiert, hat vielleicht überdurchschnittliche Renditechancen – jedoch nicht ohne die entsprechenden Verlustrisiken.
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