Nachhaltige Energiegewinnung fördern und damit attraktive Renditen erzielen - das versprechen Photovoltaik-Investments. Dabei gibt es interessante Chancen, aber auch Risiken.
Photovoltaik-Anlagen sind Solarstromanlagen, die Sonneneinstrahlung in elektrische Energie umwandeln. Sie werden meist auf Gebäudedächern oder in Freilandanlagen (Solarparks) montiert.
Der erzeugte Strom kann ins öffentliche Netz eingespeist werden. Dafür erhalten die Betreiber*Innen eine gesetzlich festgelegte Einspeisevergütung laut dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Die Höhe der Vergütung wird für jede Anlage über eine Laufzeit von 20 Jahren plus dem Jahr der Inbetriebnahme garantiert und ist auf der Website der Bundesnetzagentur einsehbar.
Die Einspeisevergütung sollte für neu installierte Anlagen entfallen, sobald die installierte Leistung aller Photovoltaik-Anlagen 52 Gigawatt erreicht. Dieser „Photovoltaik-Deckel“ wurde jedoch 2020 per Gesetzesänderung abgeschafft, bevor die Deckelleistung erreicht wurde.
Ist eine Photovoltaik-Anlage an Ihr heimisches Stromnetz angeschlossen, können Sie den Strom selbst verbrauchen und einen Teil der Kosten für Strom aus dem öffentlichen Netz einsparen. Häufig lohnt sich das, da die potenzielle Ersparnis auf den Strompreis größer ist als die Einspeisevergütung.
Die Vergütung ist für Neuanlagen seit 2012 schrittweise gesunken, doch sind auch die Kosten für Photovoltaikmodule in den letzten Jahren rapide gefallen. Die Verbreitung von Photovoltaik-Anlagen ist in dieser Zeit weltweit gestiegen.
Auch in Deutschland wachsen die Anzahl und die Kapazität der ans Netz angeschlossenen Photovoltaik-Anlagen jährlich. Im Jahr 2021 deckten Photovoltaikanlagen ca. 9,1 % des Brutto-Stromverbrauchs in Deutschland ab.
Photovoltaik-Investments fallen in die Kategorie der „Alternativen Kapitalanlagen.“ Ihre Renditeentwicklung ist nicht direkt mit dem Kapitalmarkt korreliert.
Sie können sich entweder per Direktkauf oder indirekt an Photovoltaik-Anlagen beteiligen:
Eine Option ist die Installation einer Solaranlage auf dem eigenen Grundstück bzw. Dach. Den erzeugten Strom können Sie selbst verbrauchen und eventuelle Überschüsse ins öffentliche Netz einspeisen. Die Montage eines Stromspeichers ermöglicht es Ihnen, einen höheren Anteil des Stroms selbst zu nutzen.
Alternativ gibt es einen Zweitmarkt, auf dem Sie die Besitzrechte an laufenden Solaranlagen handeln können. Dabei kann es sich um Solaranlagen auf privaten Dächern oder um Module in Freilandanlagen handeln. Teilweise werden auch nur Projektrechte verkauft, d.h. die Erlaubnis, eine Photovoltaikanlage auf einer bestimmten Fläche zu installieren und zu betreiben.
Zugänglich ist dieser Zweitmarkt über:
Die Verwaltung der Anlagen können Sie in der Regel selbst übernehmen oder gegen eine Gebühr an eine professionelle Betriebsführung abgeben.
Auf dem Markt für Alternative Kapitalanlagen finden Sie regelmäßig neue Möglichkeiten, sich über Anleihen, Crowdinvesting oder geschlossene Beteiligungen an Solarparks oder Solarportfolios zu beteiligen.
Hierbei geben Sie als Anleger*In die Verwaltung des Investments komplett an einen professionellen Dienstleister ab und nehmen an seinem unternehmerischen Erfolg oder Misserfolg bei dem Projekt teil.
Die Renditeberechnung bei Photovoltaikanlagen ist komplex, da die Rendite durch mehrere Faktoren bestimmt wird.
So werden Sie mit dem Kauf einer Photovoltaikanlage unternehmerisch tätig und können große Teile der Investitionskosten steuerlich geltend machen (die Ausnahme sind Photovoltaikanlagen, deren Strom ausschließlich im Eigenverbrauch genutzt wird).Bei der Rendite durch die Stromerzeugung gibt es große Unterschiede zwischen Photovoltaikanlagen, welche an Ihr heimisches Stromnetz angebunden sind und Anlagen, die sämtlichen Strom ins öffentliche Netz einspeisen.
Rechnet man die Kosten einer Photovoltaikanlage auf die erzeugte Kilowattstunde Strom herunter, ist Solarstrom weniger als halb so teuer als Strom aus dem öffentlichen Netz.
Die Stiftung Warentest hält auf Basis ihrer Musterberechnungen Renditen von über 4 % für realisierbar (Berechnung von 2021).
Eine Kurzstudie der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin für die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen errechnete 2019, dass Betreiber*Innen mit einer neuen Photovoltaikanlage Renditen von 2,8 bis 4,7 Prozent p.a. erzielen – bezogen auf drei definierte Szenarien mit unterschiedlichen Haushaltsstromverbräuchen. Des Weiteren kam die Studie zu dem Schluss, dass das Anbringen möglichst vieler Module meist zu besseren Renditen führt als eine Ausrichtung der Produktionsleistung auf den eigenen Stromverbrauch.
Die Anbieter werben mit Renditen zwischen rund 4 % p.a. und 12 % p.a. vor Steuern.
Die Anbieter werben mit Renditen von rund 4,5 % p.a. bis 7 % p.a. vor Steuern.
Nach dem Kauf einer Photovoltaikanlage können folgende Kosten anfallen:
Direktinvestments haben in der Regel keine festgelegten Laufzeiten, da Photovoltaikanlagen weiterverkauft werden können. Expert*Innen gehen bei modernen Anlagen von einer Lebenszeit zwischen 30 und 40 Jahren aus.
Da die anfänglichen Investitionskosten relativ hoch sind, amortisiert eine Photovoltaikanlage sich nach gängiger Ansicht in 10-15 Jahren.
Indirekte Photovoltaik-Investments haben geplante Laufzeiten, die meist zwischen 9 und 20 Jahren liegen.
Bei direkten und indirekten Photovoltaik-Investments tragen Sie ein unternehmerisches Risiko. Die prognostizierten Renditen können sinken und es sind Verluste möglich, die durch unerwartete Kosten einen Totalausfall übersteigen können. Faktoren wie Planungsfehler, dilettantische Installationen oder qualitativ schlechte Komponenten können dazu führen, dass Photovoltaikanlagen sich nicht rentabel betreiben lassen.
Dazu kommt das Risiko, dass die Photovoltaikanlage nicht die geplanten Erträge erzeugen kann. Zwar sind die Strom-Abnahmepreise gesetzlich garantiert, jedoch nicht die tatsächlichen Einnahmen aus dem Betrieb der Anlage. Technische Defekte, längerfristig trübes Wetter oder eine „Verschattung“ der Anlage durch Neubauten können dazu führen, dass die Zellen weniger Strom erzeugen als prognostiziert.
Der Besitz einer Photovoltaikanlage kann mit unplanmäßigen Kosten einhergehen – beispielsweise, wenn die Versicherung einen konkreten Schadensfall nicht abdeckt.
Auch eine Änderung der garantierten Einspeisevergütung ist nicht ausgeschlossen. Nachdem beispielsweise in Spanien die Kosten für die lokalen Einspeisevergütungen nicht mehr tragbar waren, wurde das Vergütungssystem rückwirkend eingeschränkt und schlussendlich faktisch abgeschafft. In Deutschland gab es 2011 Pläne für einen „Solidaritätszuschlag“ auf den Betrieb von bestehenden Photovoltaikanlagen, die erst nach Protesten zurückgezogen wurden.
Solaranlagen, die nicht auf Ihrem eigenen Grundstück stehen, befinden sich in der Regel auf gepachteten Flächen. Kündigen die Besitzer*Innen den Pachtvertrag außerordentlich, müssen Sie sich sich um den Abbau der Photovoltaikanlage kümmern.
Bei Investitionen im Ausland kann die Durchsetzung von Rechtsansprüchen schwieriger sein und es gibt Wechselkursrisiken bei Investments außerhalb der Eurozone.
Bei der Auswahl eines Photovoltaik-Investments können Sie sich unter anderem folgende Fragen stellen:
Auf der Seite PV-Magazine.de finden Sie einen umfangreichen Guide zur Auswahl eines Photovoltaik-Investments.
Chancen/Vorteile
Risiken/Nachteile
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