In diesem Artikel stellen wir Ihnen Container-Investments vor. Erfahren Sie mehr über die Funktionsweise einer Anlage in Transportcontainer und warum der Markt für Container-Investmentprodukte derzeit nur sehr klein ist.
Über 70 Prozent des globalen Transportverkehrs werden mit standardisierten Stahlcontainern abgewickelt. Sie vereinfachen den Frachtalltag enorm, weil sie es ermöglichen, Ladegut effizient und zeitsparend umzuschlagen.
Bereits seit mehreren Jahrzehnten bieten einige Emissionshäuser Ihnen als Privatanleger*In die Möglichkeit, sich an derartigen Containern als Kapitalanlage zu beteiligen. Das Modell funktioniert wie folgt:
Sie leasen, mieten oder kaufen neue oder gebrauchte Transportcontainer für eine festgelegte Laufzeit. Die Container werden vom Emissionshaus an Leasinggesellschaften oder internationale Reedereien weitervermietet. Diese müssen durch das Leasing weniger Kapital binden, als der Kauf eines Containers kosten würde.
Am weitesten verbreitet bei Kapitalanlageanbietern sind 20 oder 40 Fuß große Container und „Wechselkoffer“, die vor allem im LKW- und Bahnverkehr eingesetzt werden.
Eine Beteiligung an Containern ist in zwei Formen möglich:
Während der Laufzeit erhalten Sie quartalsweise oder monatliche Mietzahlungen vom Emittenten, die fest vereinbart sind. Am Ende werden die Container vom Emittenten zurückgekauft und Sie erhalten die Erlöse. Bei manchen Angeboten gibt es einen garantierten Mindestverkaufspreis, bei anderen nur einen Prognosewert, den der Emittent Ihnen in Aussicht stellt.
Die Rendite eines Containerinvestments wird über die laufenden Mietzahlungen und den Rückkauferlösen des Containers generiert.
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Beim Verkauf am Ende der Laufzeit erhalten Sie in der Regel nicht Ihr volles eingesetztes Kapital zurück, da ein Container an Wert verliert. Der Differenzbetrag muss mit den Mietzahlungen verrechnet werden, um die Rendite des Containerinvestments korrekt einschätzbar zu machen.
Aktuell werben Anbieter mit erzielbaren Renditen von rund 4,0 – 4,5 % p.a. vor Steuern (Stand: Januar 2022).
Wie auch Schiffsbeteiligungen gerieten nach der Finanzkrise zahlreiche Containeranbieter in Schieflage. Mittlerweile ist der Markt für Containerinvestments deshalb überschaubar und es werden nur unregelmäßig Investments angeboten.
In Deutschland sind Buss und Solvium die beiden größten aktiven Anbieter von Containern und Containerfonds. Ihre Angebote sind beispielsweise auf Online-Beteiligungsplattformen wie Fondsdiscount.de verfügbar.
Derzeit werden keine direkten Container-Investments Angeboten. Indirekte Investments können meist ab 5.000-10.000 € gezeichnet werden (Stand: Januar 2022).
Die Laufzeiten von Containerinvestments können von zwei bis zu zehn Jahren reichen.
Sie sind abhängig vom Zustand der Container. Investments in neue Container laufen in der Regel länger als Investments in gebrauchte Container.
Das größte Risiko bei einem Containerinvestment stellt die Insolvenz des Emissionshauses dar. Diese kann beispielsweise eintreten, wenn aufgrund einer schwachen Konjunkturphase weniger Frachtcontainer nachgefragt werden und der Emittent seine Container nicht oder nur zu unrentablen Preisen weitervermieten kann.
Dass die Insolvenz eines Emissionshauses kein unrealistisches Szenario ist, zeigte sich, als mehrere Anbieter mit jahrzehntelanger guter Leistungsbilanz in Schieflage gerieten.
InfoIm Mai 2016 überraschte die Insolvenz der MAGELLAN Maritime Services GmbH die rund 9.000 Anleger*Innen des Unternehmens. Nach eigenen Angaben war das Unternehmen in Zahlungsschwierigkeiten geraten, weil einige Containerhersteller die Zahlungsziele verkürzt hatten. Der Insolvenzverwalter entschied sich für die Liquidierung des Unternehmens. Beteiligte Expert*Innen haben bekanntgegeben, dass den Anleger*Innen Rückflüsse von rund 25 % - 35 % ihrer Einlagensumme (einschließlich zuvor geleisteter Ausschüttungen) in Aussicht gestellt worden sind.
Im Frühjahr 2018 musste der Marktführer mit über 54.000 Anleger*Innen, die 41 Jahre alte P&R Gruppe, Insolvenz anmelden. Das Unternehmen selbst begründete seine Probleme mit den seit 2011 rückläufigen Containerpreisen. Die vertraglich vereinbarten Rückkäufe mussten zu Preisen ausgeführt werden, die P&R beim Weiterverkauf nicht erzielen konnte. Eine erste Untersuchung der Insolvenzverwalter*Innen deutet darauf hin, dass seit rund 10 Jahren neu eingeworbene Investments genutzt wurden, um Mietauszahlungen und Rückkäufe für Bestandskund*Innen zu leisten. Das Geschäftsmodell wurde also schrittweise zu einem Schneeballsystem umgebaut.
Auch der Stahlpreis hat einen Einfluss auf die Rentabilität des Containergeschäfts. Sinkt er stark, verringert sich der Preis für neue Container. Der Emittent kann möglicherweise nicht mehr die geplanten Miet- und Verkaufserlöse erzielen und in Liquiditätsnot kommen. Bei Angeboten ohne festen Rückkaufswert erhalten Sie potenziell weniger als die prognostizierte Summe.
Da Containergeschäfte meist in Dollar abgerechnet werden, besteht ein Währungsrisiko, welches je nach Angebot der Emittent oder Sie als Anleger*In tragen.
Dagegen werden physische Risiken wie Beschädigung oder Diebstahl des Containers in der Regel versichert.
Container-Investments sind also keine „sichere Geldanlage“, sondern unternehmerische Beteiligungen mit Verlustrisiken bis hin zum Totalausfall.
Die wichtigsten Fakten auf einen Blick | |
Mindestanlagesumme | Aktuell sind Angebote ab 5.000 € verfügbar (Stand: Januar 2021) |
Renditen | Anbieter werben mit rund 4,5 % p.a. vor Steuern. |
Gebühren | Anbieter finanzieren sich über "Weichkosten" (der Anteil der Einlagen, welcher nicht ins Investitionsobjekt fließt) und über Miet- oder Pachterlöse, welche über die mit Ihnen vereinbarten Sätze hinausgehen. |
Laufzeiten | In der Regel laufen Container-Investments zwei bis zehn Jahre. |
Sicherheiten | Container-Investments fallen unter keine Einlagensicherung. Geht der Emittent insolvent, haben Sie i.d.R. ein Anrecht auf die Verwertung Ihres Containers. |
Bislang scheint die Corona-Krise kaum negative Auswirkungen auf den Container-Markt zu haben. Der Insolvenzverwalter des bankrotten Anbieters P & R meldete sogar eine steigende Nachfrage nach Containern. Der Grund dafür war, dass viele Container-Produktionsstandorte in China zwischenzeitlich geschlossen werden mussten.
Zwar brach der Welthandel im Frühjahr kurzzeitig ein, doch konnte er sich mittlerweile erholen. So beobachtete das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, das den RWI/ISL-Containerumschlag-Index herausgibt, deutliche Steigerungen über das Jahr 2021 hinweg.
In den letzten Jahren haben Verbraucherschützer*Innen wiederholt kritisiert, dass viele Anbieter von Container-Investments die Risiken ihrer Produkte nur unzureichend darstellen und keine transparenten Kalkulationen bereitstellen (Beispiel: ein Artikel der Stiftung Warentest).
Um die Qualität eines Angebotes einzuschätzen, können Sie folgende Fragen stellen:
Chancen/Vorteile
Risiken/Nachteile
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