Nachhaltige Geldanlagen sind ein gefragtes Thema. 2016 betrug das Marktvolumen im deutschsprachigen Raum rund 157 Milliarden Euro, 15 % mehr als noch 2015. Wir erklären, was es mit den „grünen“ und „ethischen“ Geldanlagen auf sich hat.
„Nachhaltige" oder „ethische“ Geldanlagen sind Investitionen, bei denen über ökonomische Faktoren wie Rentabilität, Liquidität und Sicherheit hinaus soziale und ökologische Kriterien berücksichtigt werden. Diese Kriterien werden oft mit dem Überbegriff ESG (englisch für “environment, social and governance" - Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) bezeichnet.
Je nach Auslegung können dabei der Umweltschutz und/oder soziale Kriterien im Vordergrund stehen. Der Unterbegriff „grüne Geldanlage“ stellt meist ökologische Aspekte in den Vordergrund.
Das Konzept der Nachhaltigkeit spielt nicht nur im Privatanleger-Bereich, sondern auch bei institutionellen Investoren eine Rolle. So legen beispielsweise der norwegische Staatsfonds und viele kirchliche Stiftung ihr Geld nach nachhaltigen Kriterien an.
„Nachhaltige Geldanlage“ ist kein geschützter Begriff und es gibt keine einheitlichen Standards, die ein als „nachhaltig“ betiteltes Finanzprodukt erfüllen muss.
Letztendlich müssen Anleger selbst nachvollziehen, wie das jeweilige Nachhaltigkeitsverständnis eines Produktes aussieht und ob es zu ihren Vorstellungen passt. Bei seriösen nachhaltigen Anlageprodukten sollte eine ausformulierte Anlagepolitik, aus denen die genutzten Kriterien hervorgehen, vorhanden sein.
Generell gibt es verschiedene Wege, wie die Anbieter von Geldanlagen soziale und/oder ökologische Standards bei ihren Angeboten implementieren können:
Mittlerweile gibt es nachhaltige Versionen der meisten gängigen Finanzprodukte. Dazu zählen beispielsweise:
Manche Anleger gehen davon aus, dass eine Beschränkung auf nachhaltige Anlageprodukte die Renditechancen mindert. „Ethisch motivierte Sparer verzichten bewusst auf hohe Erträge, weil ihnen andere Ziele und die Art der Geldverwendung mindestens genauso wichtig sind“ fasst beispielsweise ein Focus-Artikel das Prinzip hinter nachhaltigen Anlagen zusammen.
Ob das wirklich so ist, hängt jedoch von der Anlageform und den angelegten Nachhaltigkeitskriterien ab.
Bei Investmentfonds bestätigt sich der Glaube beispielsweise nicht. Eine Meta-Studie der Universität Kassel analysierte 2014 die Ergebnisse aus 35 Studien, welche die Performance von nachhaltigen Fonds und ihren konventionellen Pendants verglichen. Das Ergebnis: 15 Studien machten überhaupt keinen Performanceunterschied aus. Nur sechs Studien stellten eine schlechtere Performance nachhaltiger Fonds fest, aber 14 Studien eine bessere Performance.
Bei Bankprodukten dagegen sind Unterschiede sichtbar. In der Datenbank von Tagesgeldvergleich.net beträgt der durchschnittliche Zinssatz für nachhaltige Tagesgeldangebote 0,09 %, während der durchschnittliche Zinssatz aller Angebote 0,17 % beträgt (Stand 02.08.2018).
Der durchschnittliche Zinssatz für eine 12-monatige Anlage von 10.000 Euro in nachhaltiges Festgeld beträgt 0,37 %, während der Durchschnittszins aller vergleichbaren Angebote bei 0,50 % liegt (Daten ebenfalls von Tagesvergleich.net; Stand 02.08.2018).
Beim nachhaltigen Crowdinvesting sind Renditen über 5 % möglich, allerdings mit entsprechendem Ausfallrisiko.
Generell gilt: Die Bezeichnung „nachhaltig“sagt nichts über die Qualität einer Geldanlage aus. In einem Vergleich nachhaltiger Fonds resümiert die Stiftung Warentest: „Unterm Strich sieht es bei nachhaltigen Fonds [...] ähnlich aus wie bei herkömmlichen: Es gibt einige Top-Fonds, viel Durchschnitt und ein paar schlechte Angebote.“
Anleger sollten sich nicht von den Chancen und sozial-ökologischen Einfluss eines Angebots blenden lassen, sondern kritisch recherchieren und gegebenenfalls unabhängige Beratung in Anspruch nehmen.
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