Was sind institutionelle Investoren?
Institutionelle Investoren sind grundsätzlich alle Investoren, die über eine juristischen Person investieren. Juristische Personen sind Personenvereinigung oder Zweckvermögen mit vom Gesetz anerkannter rechtlicher Selbstständigkeit. Die juristische Person ist Träger von Rechten und Pflichten, hat Vermögen, kann als Erbe eingesetzt werden, in eigenem Namen klagen und verklagt werden (Winter et al., Gabler Wirtschaftslexikon 2018). Dabei spricht man bei institutionellen Investoren hauptsächlich von Kapitalmarkteilnehmern, die eine besondere Größe auszeichnen.
Als institutionelle Investoren gelten beispielsweise:
- Kreditinstitute
- Wertpapierhäuser
- sonstige zugelassene oder regulierte Finanzinstitute
- Versicherungsgesellschaften
- Kapitalanlagegesellschaften
- Pensionsfonds und ihre Verwaltungsgesellschaften
- Warenhändler (Rohstoffe u. Rohstoff-Derivate)
- Großunternehmen
- Regierungen und staatliche Finanzagenturen
Der größte institutionelle Investor in Deutschland ist der Allianz-Konzern, der ein Vermögen von rund 2 Billion Euro verwaltet.
Unterschiede zwischen privaten und instituionellen Investoren
Private Investoren machen nur einen verhältnismäßig kleinen Teil des Volumens auf den Finanzmärkten aus. Institutionelle Investoren investieren sehr viel Kapital, wobei nicht meistens fremdes Kapital investiert wird. Sie besitzen, oder sollten es zumindest, das notwendige Fachwissen, um sehr hohe Summen zu investieren. Das ist wichtig für Emittenten und Kapitalverwaltungsgesellschaften, da entsprechende Regulierungen zum Schutze der Verbraucher für institutionelle Investoren nicht gelten. Sie dürfen beispielsweise höhere Summen investieren als Privatanlager und haben Zugriff auf Finanzinstrumente, die nicht an Privatanleger vertrieben werden dürfen.
Institutionelle Investoren haben den Vorteil, dass durch eine sehr hohe Liquidität viel breiter streuen können. Da sie häufiger und mit höheren Summen investieren, erhalten sie oftmals bessere Konditionen und zugeschnittene Anlagestrategien, wohingegen die privaten Anleger eine untergeordnete Position einnehmen, die oft höhere Kosten und standardisierte Angebote mit sich ziehen.
Im Gegensatz zu privaten Investoren, die frei über die eigene Anlagestrategie entscheiden dürfen, sind institutionelle Anleger jedoch häufig an strenge interne Vorgaben gebunden. So dürfen Versicherungen nur einen kleinen Anteil ihres Portfolios in renditestarke (aber riskante) Produkte investieren und kirchliche Institutionen müssen ethisch-nachhaltigen Kriterien folgen.
In welche Anlagesegmente investieren institutionelle Investoren?
Nach einer Befragung von Scope (PDF) investieren institutionelle Investoren zum größten Teil in festverzinsliche Wertpapiere (Anleihen, Pfandbriefe und Schuldscheine). Sie machten 77 % des verwalteten Vermögens der befragten institionellen Investoren aus. 7 % waren in Mischfonds investiert, 6 % in Immobilien und 5 % in Aktien.
Welche volkswirtschaftliche Bedeutung haben institutionelle Investoren?
Nach Angaben der Beratungsgesellschaft GAC verwalten die institutionellen Anleger in Deutschland ein Vermögen von rund 3,1 Billionen Euro. Damit haben sie genug finanzielle Macht, um mit ihrem Anlageverhalten Finanzmärkte zu stabiliseren oder zu destabilieren.
Wenn Staaten oder Konzerne sich über Anleihen Kapital beschaffen wollen, sind sie fast vollständig von institutionellen Investoren abhängig. Auch auf dem Aktienmarkt haben institutionelle Anleger eine große Bedeutung, da sie signfikante Anteile an Unternehmen kaufen und als Aktionäre Einfluss auf deren Geschäftsstrategie nehmen können.
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