Marketingmitteilung

Währungsrisiko

Definition: Was bedeutet „Währungsrisiko“?

Der Begriff „Währungsrisiko“ (alternativ: „Wechselkursrisiko“) umfasst Risiken, die aus der Unsicherheit über zukünftige Wechselkursverhältnisse entsteht. Diese treten bei in der Zukunft geplanten Transaktionen in Fremdwährung auf, wie beispielsweise Import- oder Exportgeschäften.


Auch bei Geldanlagen, bei denen Fremdwährungen eine Rolle spielen, tritt das Währungsrisiko auf. Beispiele dafür sind die Rückzahlung von ausländischen Investments am Laufzeitende oder die Tilgung von Darlehen im Ausland. Meist ist es nicht trivial, sondern ein wesentlicher Teil des Gesamtrisikos, das Anleger*innen bei Auslandsinvestments eingehen.


Welche Wechselkurs-Bewegungen ein Währungsrisiko erzeugen, lässt sich nicht pauschal bestimmen.Sowohl sinkende als auch steigende Fremdwährungskurse können ein Problem für Investments darstellen. Das hängt von der genauen Art der Fremdwährungs-Transaktion ab, die bei dem jeweiligen Investment vorliegt.


Gefahr durch sinkende Fremdwährungskurse: Direktinvestments in Fremdwährung

Kaufen Anleger*innen ein Investitionsobjekt in Fremdwährung, dann besteht das Risiko, dass die Fremdwährung bis zur Rückzahlung bzw. dem Verkauf des Objekts an Wert verliert. Dadurch sinkt die Summe, die Anleger*innen bei einem Rücktausch in Euro erhalten.


Ein einfaches Beispiel: Person A. kauft eine Anleihe für 100 Dollar. Der Wechselkurs beträgt 1:1, sodass sie 100 Euro einsetzen muss. Beim Fälligkeitstermin der Anleihe ist der Emittent solvent und sie erhält den Nominalwert von 100 Dollar zurück. Der Dollar ist in der Zwischenzeit jedoch schwächer geworden, und der Wechselkurs beträgt nur noch 1:0,8. Für die gleiche Summe in Dollar kann A. also nur noch 80 € eintauschen.


Gefahr durch steigende Fremdwährungskurse: Darlehen in Fremdwährung

Bei Darlehen in einer Fremdwährung funktioniert der Zusammenhang andersherum: Gewinnt die Fremdwährung an Wert, erhöht sich die Euro-Summe, die umgerechnet für Zins- und Tilgungszahlungen aufgewendet werden muss. Dadurch sinkt auch die Rendite, wenn das Investitionsobjekt seine Gewinne in Euro erwirtschaftet.

Das war beispielsweise bei zahlreichen geschlossenen Fonds der Fall, die aufgrund günstiger Konditionen ein Darlehen in Schweizer Franken aufgenommen hatten. Zahlreiche deutsche Banken vermittelten entsprechende Darlehen, teilweise sogar für private Eigenheimfinanzierungen. Da der Kurs des Frankens an den Euro gebunden war, galten derartige Geschäfte weithin als „sicher“.


Im Januar 2015 hob die Schweizer Notenbank überraschend die Bindung an den Eurokurs auf und der Wechselkurs des Franken stieg stark. Im Beispiel eines betroffenen Fonds wuchs die Schuldenlast umgerechnet um 31 %, obwohl der Franken-Betrag sich nicht erhöht hatte. Viele Banken forderten zusätzliche Sicherheiten oder Sondertilgungen, was die betroffenen Fonds zusätzlich in wirtschaftliche Schwierigkeiten brachte.


Die Kehrseite: Wechselkursveränderungen können auch eine Chance sein

Können Anleger*innen bei Fremdwährungs-Investments also nur verlieren? Nein, denn jedem (nicht abgesicherten) Währungsrisiko steht auch diametral eine Chance gegenüber. Steigt eine Fremdwährung im Wert, erhöht sich damit auch die Kaufkraft von Auszahlungen, die Anleger*innen erhalten. Fällt eine Fremdwährung, können Darlehen in dieser Währung günstiger bedient werden.


Diesen Effekt auszunutzen, ist jedoch schwer. Ähnlich wie einzelne Aktienkurse sind Währungsbewegungen kaum langfristig vorhersehbar. Entsprechende Prognosen haben einen stark spekulativen Charakter.


Das Team der renommierten Investment-Gesellschaft Gerd Kommer Invest geht sogar davon aus, dass die Devisenmärkte zu den „informationseffizientesten“ Märkten überhaupt gehören und es de facto unmöglich ist, mit öffentlichen Informationen nachhaltige Renditevorteile zu erwirtschaften.


Wer trägt das Währungsrisiko?

Das kommt auf die jeweilige Transaktion und ihre genaue Konstruktion an. Meist sind es letzten Endes die Anleger*innen, die das Risiko tragen müssen. Beispiele dafür sind:


Direktinvestments

Beim Kauf von Wohnimmobilien, Staatsanleihen oder Aktien, die in Fremdwährung gehandelt werden, erhalten die Anleger*innen meist auch ihre Auszahlungen in der jeweiligen Währung.Sie müssen diese in Euro umtauschen und tragen damit das Währungsrisiko.


Börsennotierte Investmentfonds

Bei Investmentfonds wie Aktienfonds, Rentenfonds oder ETFs können die Fondsanteile in Fremdwährungen notiert sein, was jedoch keine praktischen Auswirkungen hat. Die „Berichtswährung“ ist nämlich nur ein willkürliches Mittel, um die ökonomische „Substanz“ des Fonds auszudrücken. Das bedeutet: Der Wert der enthaltenen Positionen wird von der Depotbank verlustfrei in Euro umgerechnet.


Ein Währungsrisiko kann jedoch trotzdem aus zwei Gründen entstehen:

  • Die Werte im Fonds werden eventuell in fremden Währungen gehandelt, wie zum Beispiel die Staatsanleihen anderer Länder.
  • Viele große Aktiengesellschaften betreiben ihr Geschäft international und in mehreren Währungen, sodass Wechselkursänderungen einen deutlichen Einfluss auf ihren Börsenwert haben können.


Alternative Investmentfonds (AIFs)

Manche AIFs können Objekte außerhalb des Euroraumes kaufen oder Darlehen in Fremdwährungen aufnehmen. Entwickeln sich die Wechselkurse dann ungünstig, wirkt sich das negativ auf das Vermögen der Fondsgesellschaft aus. Sie kann weniger an Anleger*innen auszahlen und muss im schlimmsten Fall Insolvenz anmelden, was zu Verlusten für die Anleger*innen führen kann. Somit tragen Sie das Währungsrisiko.


Kann man Investments gegen das Währungsrisiko absichern?

Die Absicherung festgelegter Summen ist über „Termingeschäfte“ möglich. Dabei legen Anleger*innen bereits heute fest, zu welchen Konditionen sie eine bestimmte Summe zu einem fest vereinbarten Zeitpunkt in Euro tauschen werden.


Das schafft Planbarkeit, ist aber nicht unbedingt profitabel. Häufig besteht der Preis für eine derartige Absicherung in geringeren Renditechancen. Einerseits fallen Transaktionskosten an, die von der Rendite abgehen; andererseits gibt es potenzielle Opportunitätskosten, weil Anleger*innen nicht mehr von einer günstigen Entwicklung der Fremdwährung profitieren können.


Des Weiteren ist bei Termingeschäften eine Festlegung nötig , wann welcher Betrag getauscht werden soll. Bei stark schwankenden Geldanlagen, wie beispielsweise Aktien, ist das schwer zu prognostizieren. Alternativ kann die Absicherung regelmäßig erneuert werden, was jedoch mit entsprechenden Transaktionskosten einhergeht.


Absicherungen bei Fonds / ETFs

Bei Investmentfonds und ETFs können auch Fondsmanager*innen die Absicherung von Positionen gegen das Währungsrisiko übernehmen. Lohnen sich derartige Strategien mehr, wenn sie professionell umgesetzt werden?


Auch hier ist der Nutzen umstritten, denn entsprechende Absicherungsstrategien bei Fonds (unter Fachleuten als „Hedging“ bezeichnet) gehen meist mit deutlichen höheren Verwaltungskosten für die Anleger*innen einher. Somit muss die Währungsabsicherung einen substanziellen Vorteil bringen, um sich überhaupt zu amortisieren.


Außerdem gilt auch für Profis: Termingeschäfte können immer nur für längere Zeiträume vorgenommen werden. Ein börsentäglicher Ausgleich wäre zwar denkbar – aber zu teuer, um sich zu lohnen. Verändert sich der Wert des Fonds innerhalb des Absicherungszeitraumes, passt die abgesicherte Summe nicht mehr. Zwischenzeitliche Wertgewinne sind dann beispielsweise nicht geschützt.


Außerdem liegt das Währungsrisiko nicht nur darin, dass bestimmte Werte im Fonds in Fremdwährungen gehandelt werden. Es liegt ebenso in den Geschäftsmodellen zahlreicher Unternehmen, die international tätig sind. Letztere Risiken können mit Termingeschäften nicht abgesichert werden, weshalb Gerd Kommer Invest entsprechende Absicherungsversuche bei weltweit gestreuten Portfolios als „Pseudo-Hedging“ verurteilt.


Die Fondsgesellschaft DWS hat einen empirischen Vergleich angestellt und ermittelt, dass sie Renditeunterschiede zwischen einem währungsgesicherten ETF auf den MSCI World-Index und einem „ungesicherten“ ETF sich über 20 Jahre praktisch ausgleichen. Das wird unter anderem darauf zurückgeführt, dass Währungsschwankungen keinem langfristigen Muster folgen und sich ihr Effekt deshalb über lange Zeiträume verliert.


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