Marketingmitteilung

Diamanten kaufen als Geldanlage: Chancen und Risiken

30. April 2019
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Thema
Geldanlage

Diamanten wirken nicht nur faszinierend, sondern werden auch immer wieder als „solide Kapitalanlage“ angepriesen. Warum ist das so und welche Argumente sprechen für und gegen ein Diamanten-Investment?

Warum gelten Diamanten überhaupt als Geldanlage?

Ähnlich wie Gold gelten Diamanten als eine „Krisenwährung“ zur Absicherung von Vermögen gegen Turbulenzen an den Finanzmärkten. Dafür sprechen unter anderem ihre hohe Mobilität und Kompaktheit. Selbst sechsstellige Kapitalbeträge können in Form eines Diamanten mit weniger als einem Gramm Gewicht „bewegt“ oder eingelagert werden.

 

 

Häufig werden Diamanten als wertstabiler als Gold angepriesen – unter anderem, weil es keine Terminmarktkontrakte für Diamanten gibt, die groß angelegte Finanzspekulationen ermöglichen.

Ein weit verbreitetes Argument für die Renditechancen von Diamanten ist eine wachsende Nachfrage in der Schmuckindustrie, die einem begrenzten Angebot gegenübersteht. Seit Jahrzehnten wurden keine größeren Diamanten-Vorkommen mehr entdeckt oder erschlossen. Die Unternehmensberatung Bain geht deshalb davon aus, dass die Produktion von Naturdiamanten ab 2018 sinken oder allenfalls stabil bleiben wird.

Hinweis

Diamanten aus dem Labor

In den letzten Jahren wurden Technologien entwickelt, um Diamanten synthetisch herzustellen. Die Unterschiede zu Naturdiamanten sind allenfalls für Fachleute sichtbar, doch sind synthetische Diamanten meist günstiger und können potenziell unbeschränkt produziert werden.

Die Folgen für den Diamantenmarkt sind nach Einschätzung von Bain noch nicht absehbar. Sie hängen unter anderem davon ab, ob die Schmuckindustrie in der Wahrnehmung von Kund*innen eine Abgrenzung zwischen Naturdiamanten als „Luxusgut“ und synthetischen Diamanten als „Schmucksteinen“ etablieren kann.

Wie können Anleger*innen in Diamanten investieren?

Physische Diamanten

Physische Diamanten können bei Juwelieren, Pfandleihhäusern oder zahlreichen Online-Plattformen erworben werden.

Die Qualität und der Wert eines Diamanten hängen vor allem von vier Faktoren ab, die als „die 4 Cs“ bekannt sind:

  • Carat: Das Gewicht des Diamanten. Ein Karat entspricht 0,2 Gramm. Je schwerer ein Diamant ist, desto wertvoller ist er.
  • Clarity: Der Reinheitsgrad des Diamanten, der auf einer 15-stufigen Skala eingeordnet wird. Je reiner ein Diamant ist, desto mehr strahlt er und desto wertvoller ist er. Der höchstmögliche Grad ist „Flawless“ (lupenrein).
  • Colour: Die Stärke der Tönung des Diamanten. Bei weißen Diamanten wird die Tönung auf einer Skala eingeordnet, welche bei D („farblos“) beginnt und über das gesamte Alphabet bis Z (deutlicher Gelb- oder Braunstich) reicht. Je farbloser ein weißer Diamant ist, desto wertvoller ist er. Achtung: für Diamanten mit besonderen Farben („fancy colors“) wie blau, pink oder champagner gelten andere Kriterien.
  • Cut: Die Qualität des Schliffes und der Politur des Diamanten. Wurde ein Diamant optimal geschliffen, schillert er in Regenbogenfarben. Die Skala reicht in fünf Schritten von „exzellent“ bis „minderwertig“.
  • Als „zusätzliches C“ wird manchmal das Certificate genannt - das Zertifikat, welches die Echtheit und Qualität eines Diamanten bezeugt. Geht es verloren oder wird es von anderen Käufer*innen nicht anerkannt, sinkt potenziell der Marktwert eines Diamanten. Am meisten Vertrauen genießen internationale und anerkannte Institute wie beispielsweise das Gemological Institute of America (GIA).

Im Gegensatz zu Gold gibt es keinen geregelten Markt für Diamanten und deshalb keinen allgemein anerkannten Preisindex. Stattdessen gibt es mehrere Indizes von privaten Instituten, wie der Preisindex der Diamantenbörse IDEX und den RAPI Index der Rapaport-Gruppe. Diese sind teilweise nur kostenpflichtig verfügbar.

Da Privatanleger*innen keinen direkten Zugang zu professionellen Diamantenbörsen bekommen, kann ein Verkauf potenziell mit Vergleichsaufwand verbunden sein und Zeit dauern.

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Diamanten-Aktien

Die Aktien von Unternehmen, die Diamanten fördern, bieten ebenfalls die Chance, von der Nachfrage nach Edelsteinen zu profitieren.

Ihre Wertentwicklung hängt auch von anderen Faktoren ab, wie beispielsweise dem Unternehmerischen Geschick des Managements und politischen Entwicklungen in den Förderregionen.

Wie hat sich der Wert von Diamanten in den letzten Jahren entwickelt?

Nach dem „Diamond Prices Index“ ist der Wert von Diamanten in den letzten Jahren nicht – wie häufig suggeriert wird – kontinuierlich gestiegen.

Nach einer Preisrallye in den Jahren 2011 und 2012 sank der Preis wieder auf das Ausgangsniveau, wo er sich vorübergehend einpendelte. 2019 begann ein Abwärtstrend, von dem der Markt sich seitdem noch nicht erholt hat.

Laut der Beratungsgesellschaft Bain lag das primär an zwei Gründen:

  • Politische Spannungen zwischen den USA und China führten dazu, dass Konjunktursorgen bei Konsument*innen entstanden und diese weniger Schmuck kauften.
  • Durch die zunehmende Verbreitung des Online-Handels wurde die Versorgungskette für Diamanten effizienter. Händler*innen sahen weniger Bedarf dazu, Diamanten auf Vorrat zu kaufen.

Es zeigt sich also: Die Nachfrage nach Diamanten hängt von zahlreichen komplexen Faktoren ab. Die Geschichte, dass ihre Knappheit zwingend zu Wertsteigerungen führen muss, ist zu kurz gegriffen.

Welche Kosten fallen bei Diamanten-Investments an?

  • Beim Kauf von Diamanten werden Material- und Herstellungskosten sowie die Handelsmarge fällig. Dadurch entsteht ein „Spread“ zwischen An- und Verkaufspreis, der durch Wertsteigerungen kompensiert werden muss, bevor ein Diamant zum gleichen Preis veräußert werden kann.
  • Im Gegensatz zu Anlagegold fällt beim Kauf von Diamanten die Mehrwertsteuer an.
  • Ggf. fallen Kosten für einen Tresor oder die Lagerung in einem Bankschließfach an.
  • Möchten Besitzer*innen ihr Diamantenportfolio gegen Diebstahl versichern, können zusätzliche Versicherungskosten anfallen.

Welche Risiken gibt es für Anleger*innen?

Ein Diamanten-Investment ist spekulativ, denn Diamanten erwirtschaften keine Zinsen oder Dividenden. Der Preis ist allein von Nachfrage abhängig, die nur schwer prognostiziert werden kann. Obwohl es häufig suggeriert wird, ist eine langfristige Nachfragesteigerung nicht sicher.

Beim Besitz physischer Diamanten besteht ein Diebstahlrisiko, welches möglicherweise gegen zusätzliche Kosten versichert werden kann.

Der Markt für Diamanten ist kaum vereinheitlicht und relativ intransparent. Unseriöse und überteuerte Angebote sind deshalb für Anleger*innen nicht ohne weiteres zu erkennen. Ist der gekaufte Diamant minderwertig, kann er potenziell nicht zu einem rentablen Preis verkauft werden.

Außerdem befinden sich Diamantenimitate im Umlauf, wie beispielsweise Steine aus dem Mineral Moissanite. Sind sie gut gefertigt, können sie nur mit Fachausrüstung von echten Diamanten unterschieden werden.

Vorteile und Nachteile im Überblick

Chancen/Vorteile

  • Die Wertentwicklung von Diamanten wird nicht direkt von den Finanzmärkten beeinflusst.
  • Diamanten bieten durch ihren Sachwert potenziell einen Inflationsausgleich.
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Welche Nachteile und Risiken gibt es?

  • Der Preis von Diamanten besitzt eine bestimmte Volatilität und kann auch sinken.
  • Diamanten erwirtschaften keine Zinsen oder Dividenden. Anleger müssen auf Preissteigerungen spekulieren.
  • Für den Kauf hochwertiger Diamanten ist viel Fachwissen erforderlich, da es keinen geregelten Markt gibt.
  • Potenziell hohe Kosten fallen beim Kauf an, die erst einmal durch Wertsteigerungen kompensiert werden müssen.

 

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