Marketingmitteilung

Rentenfonds: Alles was Anleger wissen müssen

25. Oktober 2019
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Thema
Geldanlage

Neben Aktienfonds sind Rentenfonds ein weit verbreitetes Anlagevehikel. Was sollten Anleger wissen, bevor Sie sich einen Rentenfondsanteil in ihr Depot holen? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Was sind Rentenfonds?

Anleger sollten sich nicht durch den Namen verwirren lassen - Rentenfonds sind kein für die Altersvorsorge konzipiertes Instrument, sondern Investmentfonds, die mehrheitlich in Anleihen investieren.

Anleihen (auch „Renten“ oder „Bonds“ genannt) sind Wertpapiere, die einen schuldrechtlichen Anspruch gegenüber einem Unternehmen, einem Staat, einer Stadt oder einer Gemeinde repräsentieren.

Der Käufer einer Anleihe gewährt dem Emittenten einen Kredit und erhält dafür das Recht auf Zinszahlungen sowie die Rückzahlung des „Nennwertes“ oder „Nominalwertes“ am Ende der Laufzeit. Staaten nutzen Anleihen zur Finanzierung ihres Haushalts, für Unternehmen können sie eine Alternative zum Bankkredit sein.

Rentenfonds bündeln mehrere Anleihen und ersparen dem Anleger so den Zeitaufwand, die Anleihen für ein gestreutes Portfolio selbst auszuwählen und zu verwalten. Außerdem können sie sich prinzipiell endlos lange an dem Fonds beteiligen, weil auslaufende Anleihen regelmäßig durch das Fondsmanagement ersetzt werden.

Wenn Fonds nicht nur in Anleihen, sondern auch in Aktien oder Immobilien investieren, spricht man von „Mischfonds“.

Was sind die Besonderheiten von Rentenfonds?

Rentenfonds erwirtschaften ihre Rendite über die Zinszahlungen sowie über eventuelle Gewinne, die mit dem Handel der Anleihen erzielt werden können. Anleihen sind tendenziell relativ wertstabil und bieten strukturell etwas geringere Verlustrisiken als Aktien, denn im Insolvenzfall werden die Ansprüche von regulären Anleihegläubigern vor den Aktionären bedient.

Anleger können bei Rentenfonds deshalb mit niedrigeren Wertschwankungen rechnen als bei Aktienfonds. Gleichzeitig sind auch die Renditechancen tendenziell geringer.

Deshalb empfehlen Anlageberater Rentenfonds als Portfolio-Beimischung beispielsweise für Personen, die in absehbarer Zeit auf Ihre Investments zugreifen wollen und Sicherheit vor Börsencrashs stellen.

Wie werden Rentenfonds gehandelt?

Wer Anteile an einem Rentenfonds kaufen will, benötigt ein Wertpapierdepot und einen Broker. Wertpapierdepots können bei den meisten Haus- und Online-Banken eröffnet werden. Als Broker bieten sich Banken, Finanzberater und diverse Online-Plattformen wie beispielsweise fondsdiscount.de oder fondssupermarkt.de an.

Über ihren Broker können Anleger Fondsanteile auf drei Wegen beziehen:

  • Sie kaufen Anteile bei der Fondsgesellschaft und bezahlen einen festgelegten Preis, der den „Inventarwert“ widerspiegelt, das heißt den aktuellen Wert der Anleihen im Fonds. Dafür wird eventuell ein Ausgabeaufschlag (Agio) fällig.
  • Sie kaufen Anteile an der Börse. Hier hängt der Preis von dem Angebot und der Nachfrage nach dem entsprechenden Fondsanteil ab. Für einen Kauf an der Börse werden Transaktionskosten fällig, die in erster Linie vom Broker abhängen.
  • Nicht alle Fondsanteile werden über die Börse gehandelt. Für Fonds, bei denen das nicht der Fall ist, bieten manche Broker alternativ einen Handel „über den Ladentisch“ (englisch - „over the counter“ – OTC) an. Sie vermitteln direkt zwischen Kunden, die Anteile kaufen und Kunden, die entsprechende Anteile verkaufen möchten.

Auch wenn Anleger ihre Anteile liquidieren möchten, haben sie diese drei Optionen. Sie können die Anteile an die Fondsgesellschaft zurückgeben, an der Börse veräußern oder über manche Broker direkt an andere Privatanleger veräußern.

Welche Laufzeiten haben Rentenfonds?

Rentenfonds haben keine festgelegten Laufzeiten, sondern können prinzipiell täglich gekauft und veräußert bzw. an die Fondsgesellschaft zurückgegeben werden.

Wovon hängt die Rendite eines Rentenfonds ab?

Die Rendite des Fonds hängt einerseits von der Höhe der Zinszahlungen ab, die er aus den Anleihen erhält.

Auch die Insolvenzen einzelner Anleiheschuldner wirken sich auf die Rendite aus. Fällt ein Schuldner aus, muss der Fonds möglicherweise die ausstehenden Zinsen und den Kaufpreis der Anleihe ganz oder teilweise abschreiben. Dadurch sinkt der Inventarwert des Fonds.

Auch unabhängig von Insolvenzen kann der Marktwert der Anleihen im Fonds schwanken. Dafür kann es mehrere Gründe geben:

  • Änderungen bei den Bonitätsratings, aber auch negative Nachrichten zu einem Emittenten können dazu führen, dass Anleger das Insolvenzrisiko eines Anleiheschuldners höher einschätzen. Dadurch möchten potenziell mehr Investoren die Anleihe verkaufen, während weniger Investoren sie haben wollen. Der Marktpreis sinkt.
  • Steigt das allgemeine Zinsniveau, möchten Anleger in neu emittierte Anleihen investieren und sich höhere Renditen sichern. Der Kurs laufender Anleihen fällt. Sinkt das Zinsniveau, möchten sich Anleger die höheren Zinsen laufender Anleihen sichern und sind tendenziell bereit, sie mit Aufschlägen zu kaufen. Der Kurs laufender Anleihen steigt.
  • Bei Fonds, die Anleihen in Fremdwährungen kaufen, können Wechselkursänderungen einen Einfluss auf den Wert der Zins- und Tilgungszahlungen haben und damit die Rendite beeinflussen.
  • Auch die Restlaufzeit einer Anleihe beeinflusst den Marktwert. Je mehr sich die Anleihe dem Tag der Rückzahlung nähert, umso mehr gleicht sich der Börsenkurs dem Nennwert (Rückzahlungsbetrag) der Anleihe an.

Ein weiterer Faktor, den Anleger nicht vernachlässigen sollten, sind die Kosten und Gebühren, die mit dem Erwerb eines Fondsanteils verbunden sind.

Welche Kosten fallen beim Kauf von Rentenfonds an?

Beim Kauf von Fondanteilen können folgende Kosten anfallen:

  • Je nach Anbieter können regelmäßige Kosten für das Depot anfallen.
  • Beim Kauf über die Fondsgesellschaft fällt meist ein Ausgabeaufschlag an, der bei Rentenfonds durchschnittlich 3 % beträgt. Beim Kauf über die Börse fallen dagegen Transaktionskosten an.
  • Fonds erheben Management-Kosten, die monatlich anteilig vom Fondsvermögen abgezogen werden. Der Wert der Fondsanteile, die ein Anleger hält, sinkt entsprechend. Sie betragen bei Rentenfonds ca. 0,5 % - 1 % p.a.

Anstatt an aktiv gemanagten Rentenfonds können sich Anleger an börsengehandelten Anleihen-ETFs beteiligen, die meist eine deutlich niedrigere Kostenbelastung aufweisen. Diese wählen einzelne Anleihen anhand eines vorab festgelegten Index aus.

Welche Renditechancen bieten Rentenfonds?

Die Renditechancen von Rentenfonds unterscheiden sich abhängig von der Anlagestrategie, die ein Rentenfonds verfolgt. Beispielsweise gibt es Fonds, die ausschließlich in Staatsanleihen investieren. Diese gelten als sehr sicher und stabil, jedoch sind auch die Renditen entsprechend niedrig.

Ein Gegenbeispiel sind Rentenfonds, die in Unternehmensanleihen in Schwellenländer investieren. Sie bieten bessere Renditechancen, aber auch entsprechend höhere Risiken, weil der Ausfall einzelner Papiere im Fonds wahrscheinlicher ist.

Zum Vergleich die Zinsen eine Staatsanleihe und eine Unternehmensanleihe aus einem Schwellenland (Daten von finanzen100.de; Stand 15.10.2019):

Staatsanleihe Österreich (2019-2029)Pampa Energia S.A. Argentinien (2019-2029)
Coupon0,500 %9,1245 %

Wenn die Unternehmensanleihen im Fonds so laufen wie geplant, kann er eine attraktive Rendite für seine Anleger erwirtschaften. Fallen viele Wertpapiere aus, sinken die regelmäßigen Zinszahlungen und der Inventarwert des Fonds. Dadurch sinken auch der Rückgabe- und der Börsenwert des Fondsanteils.

Anleger, die einen Rentenfonds als „sicheres“ und stabiles Investment nutzen wollen, sollten sich vor Augen führen: Die Zinsen risikoarmer Anleihen sind derzeit meist so niedrig, dass sie die Inflationsrate nicht schlagen. Zusätzlich gehen noch die Verwaltungskosten des Fonds ab. Auch Rentenfonds hebeln die Tatsache, dass sichere Anlagen derzeit mit Kaufkraftverlusten einhergehen, nicht aus.

Welche Risiken gibt es für Anleger?

Ein Hauptrisiko für Anleger von Rentenfonds ist die Insolvenz von Anleiheschuldnern. Die Portfolios der Fonds sind meist über viele Anleihen gestreut, sodass die Insolvenz eines einzelnen Schuldners nur wenig ins Gewicht fällt. Fallen jedoch vermehrt Anleihen aus, sinken der Wert und eventuelle Auszahlungen des Fonds.

Auch wenn es nicht zu Ausfällen kommt, kann der Marktwert der Anleihen im Fonds sinken. Dadurch müssen Anleger möglicherweise auch Verluste hinnehmen, wenn sie Ihren Fondsanteil veräußern möchten.

Kauft ein Fonds Anleihen in Fremdwährungen, kann eine Veränderung des Wechselkurses die Rendite schmälern oder zu Verlusten führen.

Des Weiteren müssen Anleger, die Rentenfonds als sichere und wertstabile Anlage nutzen möchten, im derzeitigen Marktumfeld mit Kaufkraftverlusten rechnen.

Zusammenfassung: Das Chancen-/Risiko-Profil

Chancen

  • Anleihen gelten als weniger schwankungsanfällig als Aktien.
  • Rentenfonds haben eine „eingebaute Streuung“ über mehrere Wertpapiere und senken damit das Risiko für Anleger.
  • Über Rentenfonds können sich Anleger ohne Verwaltungsaufwand und mit einer überschaubaren Einstiegssumme an einem Portfolio von vielen Anleihen beteiligen.

Risiken

  • Sicherheitsorientierte Renditefonds bieten derzeit nur geringe Renditen, sodass Anleger Kaufkraftverluste riskieren müssen.
  • Der Kapitalerhalt ist nicht garantiert. Die Insolvenz von Schuldnern des Rentenfonds kann dazu führen, dass Anleger Kapitalverluste hinnehmen müssen.
  • Der Marktwert von Anleihen kann schwanken, was zu Verlusten (oder Gewinnen) für die Anleger führen kann.
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