Die Immobilienbranche sieht sich im Zuge der im Februar 2022 massiv eingetretenen geopolitischen und wirtschaftlichen Verwerfungen großen Herausforderungen gegenüber. Technisch wie auch monetär sind insbesondere Projektentwickler derzeit aufgefordert, Mehrkosten zu kompensieren und Kaufpreiserwartungen anzupassen. Die Sicherung von ausreichender Liquidität hat eine sehr hohe Priorität.
Welche Auswirkungen hat die aktuelle Lage auf unsere Projekte hat und wie passen wir uns an die Herausforderungen der augenblicklichen Lage an? Im Folgenden erfahren Sie mehr zu:
- Auswirkungen auf Projektentwickler
- Regelmäßige Reportings & Transparenz
- Laufende Projekte & die Sicherheitentreuhänderin
- Verbesserungen durch die ECSP-Lizenz
- Nachhaltigkeit & Vertrauen
Auswirkungen auf Projektentwickler
Während neu aufgestellte Projekte von heute die geänderten Rahmenbedingungen in ihren Kalkulationen berücksichtigen und somit potentiell erfolgreiche Renditen erzielen können, sind solche, die meist vor oder zu Beginn des Jahres 2022 gestartet wurden, in erheblichem Maße den Herausforderungen des wandelnden Umfelds ausgesetzt.
Die Meldungen über die zuletzt gestellten Insolvenzanträge namhafter Marktteilnehmer sind deutlich wahrnehmbar. Und auch wir als zinsbaustein.de mussten erstmals Anleger*innen darüber informieren, dass Kreditnehmer ihren Zahlungsverpflichtungen vermutlich nicht oder nicht in vollem Umfang nachkommen können.
Auch wenn wir bislang weder eine endgültige gerichtliche Ausfallmitteilung noch quotale Befriedigung an unsere Anleger*innen weitergegeben haben, lässt sich bereits erkennen, dass dies für eine im Vergleich zum gesamten Geschäftsvolumen geringe Anzahl von Transaktionen möglich ist. Von Beginn unserer Zusammenarbeit an weisen wir konsequent auf das potentielle Totalverlustrisiko hin. Dennoch ist jeder Fall, in dem dieses Risiko realer wird, sowohl für Sie als Anleger*innen als auch für uns eine zutiefst beunruhigende Entwicklung.
Als zinsbaustein.de haben wir in den Vorjahren Wert darauf gelegt, nur in Ausnahmefällen qualifizierte Nachrangdarlehen herauszugeben, da sie im Insolvenzfall die denkbar schwächste Rechtsposition einnehmen. Durch den Einsatz von Teilkreditforderungen ist es uns gelungen, in vielen Fällen Muttergesellschaften oder Unternehmensinhaber durch Patronate, Bürgschaften oder notarielle Schuldanerkenntnisse einzubeziehen. Diese Sicherheiten werden durch eine Tochtergesellschaft als Treuhänderin gehalten und aus diesem Mandat setzt die ZBS Investment GmbH & Co. KG konsequent etwaige Ansprüche durch, sofern dies rechtlich zulässig ist. Die hierfür entstehenden Kosten der Rechtsverfolgung trägt bisher ausnahmslos und ausdrücklich überobligatorisch die zinsbaustein.de-Plattform.
Regelmäßige Reportings & Transparenz
Teil der vertraglichen Pflichten der Kreditnehmer ist die regelmäßige, meist vierteljährliche Informationspflicht über den Status der finanzierten Transaktion. Durch ein teilautomatisiertes Vertragsmanagement weisen wir die Projektträger frühzeitig auf die notwendige Einreichung entsprechender Unterlagen hin. Wir verfolgen den Eingang dieser Dokumente und bündeln die Informationen in einem Bericht. Nach finaler Abstimmung mit dem Projektträger wird dieser Bericht an Sie versendet. Im Falle von Verzögerungen eskalieren wir die Einforderung der Lieferung bis auf Geschäftsführungsebene. Derzeit kommt es in einzelnen Fällen zu Verzögerungen, die wir als Plattform nicht mehr beeinflussen können. Ein Sanktionsmechanismus zu unseren Gunsten ist vertraglich nicht festgelegt. Sollte der Projektträger vertragliche Pflichten nicht einhalten, liegt die Beurteilung dieser Verstöße bei dem jeweiligen Vertragspartner – also bei Ihnen, den Anleger*innen.
Es ist uns in unserer Rolle als Vermittlungsplattform gesetzlich untersagt, in jeglicher Hinsicht Rechts- oder Steuerberatung durchzuführen. Dies umfasst nicht nur individuelle Fallaussagen, sondern auch im weiteren Sinne generelle Hinweise auf der Plattform, aus denen sich ein Ratschlag ableiten lassen kann. Diese Regelung trifft uns insbesondere dann in aller Deutlichkeit, wenn Sie als Anleger*in uns nach Verhaltensregeln bei Eintritt von Ereignissen befragen. Auch wenn wir eine Sicht auf die Thematik haben, dürfen wir diese nicht mit Ihnen teilen. Als Selbstentscheider*innen obliegt Ihnen die Verantwortung, aus den bereitgestellten Informationen und Sachverhalten die entsprechenden Entscheidungskriterien zu entwickeln und dann zu handeln.
Angesichts der aktuellen Gesamtlage und in unserem Bestreben nach Transparenz nehmen wir derzeit aktiv und außerhalb des regulären Reporting-Zyklus Kontakt zu unseren Projektträgern auf. Unser Ziel ist es, die Projektträger darauf hinzuweisen, selbst bei längerer Restlaufzeit der Transaktion frühzeitig mögliche negative Effekte auf die Rückzahlungsfähigkeit transparent darzustellen und in den Berichten zu erwähnen. Eine Risikobewertung für das gesamte Portfolio wurde von uns im September 2023 durchgeführt.
Laufende Projekte & die Sicherheitentreuhänderin
Seit 2016 haben Sie als Anleger*innen insgesamt 188 Mio. € in die von uns vermittelten Projekte investiert. Davon wurden 111 Mio. € bereits erfolgreich und zum Teil frühzeitig zurückgezahlt, zuzüglich rund 12,4 Mio. € Zinsen. Für den Großteil des aktuellen Portfolios der noch ausstehenden Investitionen prognostizieren die Projektträger eine positive Rückzahlungsperspektive. Diese Informationen können Sie auch dem zuletzt versendeten Reporting entnehmen, sofern Sie individuell investiert haben.
Eine Übersicht Ihrer aktuellen Investitionen finden Sie in Ihrem Kundenportal.
Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass sich in Einzelfällen nach dem jeweiligen letzten Reporting Sachverhalte ergeben, die eine Risikoveränderung mit sich bringen. So können beispielhaft fehlende Vertragsunterschriften, Insolvenzen von Vertragspartnern, Zusatzkosten oder Zeitverzögerungen entsprechenden Einfluss nehmen. Auf diese Risiken wurde in den Informationsmaterialien vor Zeichnung hingewiesen.
Es ist unser Bestreben, im Rahmen der Informationsverpflichtungen unserer Projektträger auf eine noch größere Transparenz hinzuwirken. In den Fällen, wo es zu einer kritischen Situation gekommen ist, setzen wir uns dafür ein, für Sie die größtmögliche Transparenz seitens der Projektträger zu erlangen. Als Sicherheitentreuhänderin geht die ZBS Investment GmbH & Co. KG im Rahmen ihres Mandats im rechtlich zulässigen Rahmen vor.
Verbesserungen durch die ECSP-Lizenz
Aus den Erfahrungen haben wir gelernt. Die uns von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erteilte ECSP-Lizenz betrachten wir als Qualitätsbeweis für unsere Prozesse sowie unsere Aufbau- und Ablauforganisation. Dadurch können wir unsere Vertragsdokumente grundlegend aktualisieren. In zukünftigen Transaktionen werden wir insbesondere Mechanismen einführen, die in herausfordernden Projektphasen für eine klare Handhabung sorgen und die Handlungsfähigkeit der Anleger*innen unter Mitwirkung von zinsbaustein.de verbessern.
Nachhaltigkeit & Vertrauen
Zusammen mit unseren knapp 30 Mitarbeiter*innen sind wir als zinsbaustein.de davon überzeugt, das Crowdinvesting in der Immobilienwirtschaft einen essentiellen Finanzierungsbaustein für Projektentwicklungen darstellt. Unsere Bestrebungen unser Geschäftsmodell langfristg und nachhaltig zu betreiben können Sie in dem aktuellen Nachhaltigkeitsbericht nachlesen.
Sie als unsere Anleger*innen haben uns in der Vergangenheit Ihr Vertrauen ausgesprochen. Es ist uns ein Anliegen, dieses Vertrauen durch Leistung und Qualität zu rechtfertigen. Für diesen Anspruch stehen alle Mitarbeiter*innen, die Geschäftsleitung und auch die Gesellschafter von zinsbaustein.de.