Marketingmitteilung

Was sind Aktien? Die Chancen und Risiken 2022

18. Juli 2022
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Thema
Geldanlage

Aktien sind eine der am weitesten ver­breiteten Anlage­formen für Privat­investor*Innen. In diesem Beitrag erfahren Sie, was Aktien eigentlich sind und wie der Börsenhandel funktioniert.

Was sind Aktien?

Aktien sind eine Form der finanz­iellen Be­teiligung an einem Unter­nehmen.

Bei einer Aktien-Emission geben Sie als Käufer*In dem Unternehmen Eigen­kapital und erhalten dafür Unternehmens­anteile.

Mit dem Erwerb einer Aktie erhalten Sie unter anderem folgende Rechte:

  • Das Recht auf einen Anteil an den Aus­schüttungen des Unter­nehmens
  • Das Recht auf Aus­kunft über die Ent­wicklung des Unter­nehmens
  • Das Recht auf Liquidations­erlöse im Insolvenzfall

Ein Unter­nehmen kann sich ent­scheiden, Gelder an die Aktionär*Innen aus­zu­schütten (Dividende) – beispiels­weise, wenn es Bilanz­gewinne er­zielt.

Einen Anspruch darauf gibt es allerdings nicht. Wenn unter­nehmerische Gründe dafürsprechen, können die Dividenden­zahlungen un­abhängig von der Bilanz aus­gesetzt werden.

Anders als bei Anleihen haben Sie als Aktionär*In Gesell­schafterstatus, d.h. Ihnen gehört ein Teil des Unter­nehmens.

Das geht mit Mitbestimmungsrechten einher. Auf einer jähr­lichen Haupt­versammlung entscheiden Sie gemeinsam mit anderen Aktionär*Innen über die Zukunft des Unter­nehmens.

Durch Ab­stimmungen unter den Aktionär*Innen mit Stimm­recht werden folgende Fragen ent­schieden:

  • Genehmigung der Jahres­rechnung und des Budgets
  • Wahl des Vor­stands und Aufsichts­rates
  • Zustimmung zu der vom Vor­stand geplanten Höhe der Dividenden­aus­schüttung
  • Strategie, Übern­ahmen und Kapital­erhöhungen

Dazu sind jedoch nicht alle Aktionär*Innen berechtigt. Es gibt mehrere Aus­nahmen, wie beispiels­weise die Inhaber*Innen von „Vorzugs­aktien“. Sie haben kein Mit­bestimmungs­recht, werden aber bei der Dividenden­aus­schüttung bevorzugt be­handelt und erhalten höhere Be­träge.

Wie werden Aktien gehandelt?

Der klassische Handels­ort für Aktien ist die Börse.


In Deutschland gibt es Börsen in sieben Städten sowie das digitale Handels­system XETRA, über das rund 90 % des Aktien­handels an deutschen Börsen ab­gewickelt werden. Sie können beim Er­stellen eines Auf­trages angeben, an welchem Handels­platz dieser aus­geführt werden soll.

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Wenn Sie mit Aktien handeln wollen, brauchen Sie ein Konto („Depot“) zur Ver­wahrung der Aktien. Dieses können Sie bei fast jeder Bank er­öffnen. Alter­nativ gibt es auch Online-Plattformen, die auf das Anbieten von De­pots speziali­siert sind.

Wenn Sie den Börsen­handel ohne Risiko testen möchten, können Sie bei mehreren An­bietern ein kosten­loses „Muster­depot“ erstellen. Damit können Sie ohne Kapital­einsatz ein virtuelles Port­folio zusammen­stellen und die Kurs­entwicklung ver­folgen.

Hinweis

Außerbörslicher Aktienhandel

Ein außerbörslicher Handel mit Aktien ist ebenfalls möglich, kann aber mit Nachteilen für Sie einhergehen. Dazu gehören beispielsweise eine geringere Veräußerbarkeit der Aktien und mehr Aufwand beim Verkauf sowie eine geringere Kontrolle und Beaufsichtigung der emittierenden Unternehmen.

Aktien oder Fonds?

Wenn Sie sich nicht mit dem Vergleich von Aktien befassen wollen, können Sie Anteile an verschiedenen Investmentfonds kaufen.

Diese übernehmen gegen eine Gebühr die Auswahl und die aktive Verwaltung eines gestreuten Aktienportfolios.


Ihr Vorteil dabei ist, dass Sie sich Zeitaufwand sparen. Sie müssen kein Fachwissen aufbauen und auch nicht aktiv mit Aktien handeln.

Außerdem Kosten Fondsanteile meist nur zwei- oder dreistellige Beträge, während der Einzelkauf der im Fonds enthaltenen Aktien deutlich teurer wäre. Dadurch können Sie mit überschaubarem Kapitaleinsatz Ihr Portfolio streuen.

Nachteilig bei Fonds sind die Verwaltungskosten, die Ihre Rendite mindern. In der Regel fallen sie auch an, wenn die im Fonds enthaltenen Aktien an Wert verlieren.

Außerdem geben Sie mit einem Fonds-Investment ein hohes Maß an Kontrolle ab. Sie können nicht mitbestimmen, welche Aktien das Fondsmanagement kauft oder verkauft.

Wenn Sie also Ihre eigenen Ideen umsetzen und auf Trends reagieren möchten, ist das mit dem Einzelkauf von Aktien oft besser möglich.

Was ist der Börsenkurs einer Aktie und wie wird er bestimmt?

Der Börsen­kurs ist der aktuelle Preis, zu dem die Aktie an einer Börse ge­handelt wird.

Er wird durch An­gebot und Nach­frage bestimmt. Börsen­makler*Innen ver­gleichen kontinuierlich die vor­handenen Kaufs- und Verkaufs­aufträge und legen den Kurs so fest, dass der höchst­mögliche Um­satz er­zeugt wird.

Der Aktien­kurs wird durch die Erwartungen be­einflusst, die Anleger*Innen an den zukünftigen Erfolg eines Unter­nehmens haben.

Nicht nur die Ent­wicklung des Unter­nehmens selbst, sondern auch Ver­änderungen im be­treffenden Markt sowie politische Faktoren können einen Ein­fluss spielen.

Multipliziert man die An­zahl der Aktien im Umlauf mit dem aktuellen Kurs, erfährt man die „Markt­kapitalisierung“. Diese ist eine Kenn­zahl für den Wert eines Unter­nehmens.

Welche Laufzeit hat eine Aktie?

Eine Mindest­halte­frist für Aktien gibt es nur in Ausnahme­fällen. Börsen­notierte Aktien sind in der Regel börsen­täglich ver­äußerbar, wenn eine entsprechende Nach­frage besteht. Aktien sind daher tendenz­iell eine sehr liquide Anlage­form.

Sie müssen sich jedoch am aktuellen Aktien­kurs orientieren und können Ihre Aktien deshalb nicht immer zum ge­wünschten Preis ver­kaufen.

Möglicher­weise er­zielen Sie größere Gewinne als an­genommen; eventuell müssen Sie aber Kurs­verluste hin­nehmen, welche sich erst über längere Zeit wieder auf­geholt werden. Der Aus­stieg ist bei Aktien weniger plan­bar als beispiels­weise mit Fest­geld oder Anleihen.

Welche Mindestanlagesumme haben Aktien?

Eine Mindest­anlage­summe gibt es bei Aktien nicht.

Stattdessen hängen die Einstiegskosten vom Preis der Aktie, die gekauft werden soll, ab.

Bei kleinen Auf­trägen wirken sich die Transaktions­kosten allerdings stärker auf die Rendite aus. Deshalb ist es oft rentabler, mehrere Aktien auf einmal zu kaufen.

Wie berechnet man die Rendite einer Aktie?

Die Rendite einer Aktie besteht aus zwei Komponenten:

Rendite durch Dividenden­zahlungen:
Umfasst die Gewinne, die Sie als Aktionär*In durch Aus­schüttungen realisieren.

Sie berechnet sich als Ver­hältnis der Dividenden­zahlung zum Kauf­preis:

(Summe Dividende / Kaufpreis)*100 = Rendite in %

Nach Berechnungen des Magazins Boerse.de lag die durch­schnittliche jährliche Dividenden­rendite von DAX-Konzernen 2020 bei 2,7 %.

Rendite aus Kursg­ewinnen/Verlusten:
Umfasst die Gewinne, die Sie beim Ver­kauf einer Aktie durch die Kurs­steigerung in der Zeit, in der Sie die Aktie gehalten haben, realisieren.

Sie ist das Ver­hältnis der Differenz zwischen Verkaufs­preis und Kauf­preis zum Kauf­preis der Aktie:

((Verkaufspreis-Kaufpreis) / Kaufpreis)*100=Rendite in %

Ist der Verkaufs­preis niedriger als der Kauf­preis, ist die Rendite negativ.

Von 1981 bis 2021 haben die Aktien von Dax-Konzernen im Schnitt jährlich 8,9 % an Wert gewonnen. Die Wert­steigerung verlief jedoch nicht linear, sondern ging mit zeit­weisen Verlusten ein­her, die erst nach einigen Jahren wieder auf­geholt wurden.

Welche Kosten fallen bei Aktien-Investments an?

Beim Kauf und Ver­kauf von Aktien fallen unter­schiedliche Handels­kosten an.

Die beiden gängigsten Preis­modelle sind eine prozentuale Order­gebühr (bis 1%) mit einer Mindest­gebühr (i.d.R. ab 10 Euro) oder ein fixer Pauschal­preis pro Order.

Hinzu kommen noch die Kosten des jeweiligen Börsen­platzes. Diese liegen häufig im Promille­bereich, es gibt jedoch ähnlich wie bei den Order­gebühren des Brokers meist eine minimale und eine maximale Kosten­grenze.

Glossar: Was bedeuten gängige Fachausdrücke auf dem Aktienmarkt?

  • Blue Chips/Large Caps: Die Aktien großer Unter­nehmen, die ausschlag­gebend für die Ent­wicklung führender Indizes sind. In Deutschland bspw. BASF und Volkswagen, in den USA Apple und McDonald´s. Eine andere Definition fasst unter dem Begriff Unter­nehmen mit mehr als 2 Milliarden Euro Markt­kapitalisierung.
  • Nebenwerte: Alle börsen­notierten Unter­nehmen, die nicht einem lokalen Leit­index (wie beispiels­weise dem DAX), sondern einem Neben­werteleit­index (wie bspw. MDAX) an­gehören.
  • Small Caps: „Kleine“ börsen­notierte Unter­nehmen. In Deutschland um­fasst der Be­griff börsen­notierte Unter­nehmen mit weniger als 0,5 Milliarden Euro Markt­kapitalisierung (USA; weniger als 2 Milliarden Dollar). Der deutsche Leit­index für dieses Seg­ment ist der „SDAX“.
  • Mid Caps: „Mittel­große“ börsen­notierte Unter­nehmen. In Deutschland bedeutet das eine Markt­kapitalisierung zwischen 0,5 und 2 Milliarden Euro, in den USA eine Kapitalisierung zwischen 2 und 10 Milliarden Dollar. Der Index „MDAX“ die wichtigsten deutschen Ver­treter dieses Segments.
  • Pennystocks: Die billigsten Aktien auf dem Markt mit einem Preis von weniger als 1 € pro Aktie (USA: weniger als 5 Dollar). Sie werden oft nur in geringen Mengen gehandelt und können höhere Verlust­risiken mit sich bringen als „reguläre“ Aktien.
  • Dividenden­aristokraten: Unter­nehmen, die seit 25 Jahren ununterbrochen Gewinne aus­geschüttet und dabei kontinuierlich die Aus­zahlungen er­höht haben.

Welche Auswirkungen hatte die Corona-Krise auf den Aktienmarkt?

Am Anfang der Corona-Krise im März 2020 kam es zu dramatischen Kurseinbrüchen an den Börsen. Das lag vor Allem an der hohen Unsicherheit darüber, welche Auswirkungen die Pandemie haben und welche Unternehmen betroffen sein würden.

Als die Situation besser absehbar wurde, erholte der Aktienmarkt sich jedoch schnell. Beispielsweise hat der deutsche Aktienindex DAX bereits wieder Rekordstände erreicht, die höher waren als vor Beginn der Pandemie.

Hierbei muss beachtet werden, dass die Aktien von besonders betroffenen Unternehmen (z.B. Hotelbetreiber und Airlines) sich noch nicht erholt haben (Stand Januar 2022). Für breit gestreute Aktienportfolios und -indizes waren die Folgen von Corona jedoch bislang nicht dramatisch.

Zusammenfassung: Das Chancen-Risiko-Profil

Chancen

  • Sie können von Kurs­gewinnen und Dividenden profitieren.
  • Aktien sind i.d.R. liquide und börsen­täglich handel­bar.
  • Aktien bringen Informations- und Mitbestimmungsrechte mit sich, die es bei Anleihenund sonstigen Schuldverschreibungen nicht standardmäßig gibt.

Risken

  • Es besteht die Möglichkeit von Kurs­verlusten
  • Bei der Insolvenz des Unternehmens können Sie Ver¬luste bis hin zum Total¬ausfall er¬leiden. Als Aktionär*In werden Sie erst nach dem Fremdkapital aus der Insolven¬zmasse be-dient

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